Glossar: Risiken und Renditen von Geldanlagen

  • Kapitalmarktmodell: Statistisches Modell, basierend z.B. einer Monte-Carlo Simulation. Die Szenarien entsprechen nur zu einem Teil historischen Gegebenheiten, darüber hinaus werden unter der Annahme bestimmter Marktgegebenheiten (Renditen, Volatilitäten, Korrelationen, Schiefen, Wölbungen u.s.w.) neue Kapitalmarktereignisse mit statistischen Verfahren modelliert. Die Szenarien können Zeiträume von einigen Stunden, Tagen, Monaten oder Jahren beschreiben. Ein Kapitalmarktmodell besteht in der Regel aus wenigstens 20 Anlageklassen bis einigen Tausend. Es beschreibt den Verlauf der Anlageklassen in z.B. 50.000 einzelnen Szenarien über 40 Jahren in einzelnen Jahresschritten (das wären dann 2 Mio. Datenpunkte je Anlageklasse). Jedes der 50.000 Szenarien beschreibt einen möglichen Verlauf über 40 Jahre. So können auch neue Anlageklassen über lange Zeiträume simuliert werden – wie bei allen wissenschaftlichen Methoden unter den gegebenen Annahmen.
  • Monte-Carlo Simulation: Statisches Verfahren zur Erstellung eines Kapitalmarktmodells.
  • Rendite: Erfolg einer Geldanlage, man unterscheidet historische Renditen, bei Fonds auch als „Performance“ bezeichnet von erwarteten oder simulierten Renditen. Renditen werden meistens ab Jahresanfang („Year-to-date“) oder ab Quartalsanfang gemessen.
    • Die annualisierte Rendite (Zusatz „per anno“ oder „p.a.“) ist eine jährliche Durchschnittsrendite über einen mehrjährigen Zeitraum, um sie mit Jahresrendite vergleichen zu können.
    • Die Brutto-Rendite ist der Wertzuwachs vor Abzug von Gebühren und persönlichen Steuern. Die Netto-Rendite enthält bereits Kosten, aber persönliche Steuern müssen noch abgezogen werden. Vermögensverwaltungsgebühren und Transaktionskosten sind in der Berechnung der Nettorendite schon enthalten. Eine Ausnahme sind Fonds: In der Performance eines Fonds sind die meisten Kosten des Fonds schon enthalten, auch Steuern wurden teilweise einbehalten, deshalb spricht man hier nicht von Rendite.
    • Die „rollierende Rendite“ misst den Wertzuwachs von einem beliebigen Tag auf den gleichen Tag in dem darauffolgenden Monat, Quartal oder Jahr. Rollierende Renditen zeigen im Zeitablauf sehr gut den Anlageerfolg unter Ausschluss kurzfristiger Schwankungen. Eine gute Schätzung für die erwartete Rendite ist die über mehr als 25  Jahre gemessene, durchschnittliche Rendite einer Anlageklasse
    • Die „erwartete Rendite“ ist eine langfristige Prognose der durchschnittlichen Brutto-Rendite über viele Jahre, in der Regel wenigstens 10 Jahre in die Zukunft. Die erwartete Rendite blendet die aktuelle, temporäre Kapitalmarktsituation aus und schätzt den durchschnittlichen Erfolg einer Anlageklasse über mehrere Börsenzyklen hinweg. Während z.B. die durchschnittliche Rendite von US-Bluechip Aktien (Dow Jones) seit 1920 bei 8% und für Small Cap Aktien bei 9% liegt, schätzen Vermögensverwalter und Anlageexperten in den Quanvest Umfragen die erwartete Rendite auf 6,5% bis 7%, Tendenz derzeit wieder steigend. Vor der Finanzkrise ergaben diese Umfragen bei 8%.
  • Volatilität: (kurz: „Vola“) Durchschnittliche Schwankungsbreite eines Index, Kurses oder Depotwertes über mehrere Monate oder Jahre. Sie ist eher ein abstrakter Begriff für Schwankungen von Renditen. Die Volatilität zwar sehr einfach zu messen z.B. als Standardabweichung der täglichen oder monatlichen Renditen, was allerdings zu unterschiedlichen Ergebnissen führt. Ebenso verändert die Auswahl des historischen Zeitraumes die Messung der Volatilität erheblich. Die Volatilität zeigt nicht das Risiko eines Verlustes auf und auch nicht die dessen Höhe, dafür gibt es das Konzept des „Value-at-Risk“.
  • Value-at-Risk: (kurz „VaR“ oder „V@R“) Höhe des Verlustes eines Index, Kurswert oder Depots unter der Annahme einer bestimmten Wahrscheinlichkeit und eines Zeitraums. Der VaR wird in der Regel nachvollziehbarer definiert, also die Volatilität. Z.B.: Ein VaR von 35% kann mit den folgenden Aussagen gleichbedeutend sein: „Die Wahrscheinlichkeiteines Verlustes von 35% in einem Jahr für die Aktie ist 5%“ oder „alle 20 Jahre macht die Aktien einen Verlust von 35% über mehr als 12 Monate“. Damit sind zwischenzeitlich Kursstürze nicht eingeschlossen, wenn diese nur über z.B. wenigen Wochen andauern und die Verluste binnen eines Jahres aufgeholt wurden. Der Value-at-Risk wird wie die Volatilität auf historischen Zeitreihen bestimmt oder in einer Simulation, i.d.R. einer Monte-Carlo Simulation.
    • VaR auf historischen Zeitreihen
      Bei der historischen Messung werden wieder Renditen über lange Zeiträume bestimmt, z.B. rollierende 1-Jahres Rendite in den letzten 20 Jahren. Man sortiert diese Renditen aufwärts und nimmt für den „Value-at-Risk mit 5% Konfidenzniveau“ die 5% schlechteste. Z.B. bei Aktien über 20 Jahre kommen so ca. 5.000 rollierende Jahresrenditen (20 Jahre mit 250 Tagen) zusammen, der 5%-VaR ist dann die Beste von den 250 niedrigsten Renditen. Die Berechnung auf historischen Zeitreihen hat dieselben Ungenauigkeiten, wie die Volatilität darunter
    • VaR in der Monte-Carlo Simulation
      Eine präzisere Bestimmung eines Value-at-Risk ermöglicht eine Szenarioanalyse basierend auf einem statistischen Kapitalmarktmodell. Bei z.B. 50.000 Szenarien in einem Modell über 40 Jahre im Modell ist der Value-at-Risk (1 Jahr, 5% Konferenz) das 2.500 Szenario, wenn man die modellierten Renditen nach dem ersten Jahr aufwärts sortiert.
  • Wertaufholung: Dauer in Jahren, bis der Verlust in einer Geldanlage wieder aufgeholt wurde. Investoren möchten in der Regel eine konkretere Vorstellung von ihrem Risiko haben, als der Begriff „Value-at-Risk“ es zuläßt. Deswegen wird der Zeitraum nach Eintritt eines bestimmten Risikos bestimmt, den es dauert, bis dieser Verlust zumindest nominell wieder aufgeholt wurde, man spricht auch von „Kapitalerhalt“.
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